Im Bereich der Schwäbischen Alb habe ich bis jetzt zwei verschiedene Arten von Hauswurzen gefunden: einmal Vertreter der Gruppe Jovibarba (Sempervivum globiferum subsp. globiferum) an der Lochen, von denen mein Sohn zwischen Urach und Münsingen ein zweites Vorkommen entdeckt hat, und zum anderen Dach-Hauswurzen (Sempervivum tectorum) an einem davon nicht weit entfernten Berg. Mein 12-jähriger Neffe hat daraufhin in der Nähe dieses Berges noch einen Standort von Dach-Hauswurzen entdeckt. Im Gegensatz zu den anderen war er - wie auch der von meinem Sohn entdeckte - vorher noch nie als Hauswurz-Standort erwähnt worden.
Alle wachsen sie an landschaftlich ausnehmend schönen Plätzen inmitten ebenfalls interessanter und reizvoller „Begleitvegetation".
"Zu den reizendsten Überraschungen einer Albwanderung zählt unstreitig der Augenblick, wo der Fuß aus dem Dunkel des Waldes heraustritt auf eines der schroff abstürzenden Felsenhäupter des Steilrandes...
Hier, auf dem Scheitel und an den Flanken der altersgrauen Felsen, in ihren Ritzen und Spalten, auf ihren Bändern und Vorsprüngen, wohnt zugleich eine Pflanzengesellschaft, die durch ihre edle Eigenart, durch ihre sinnreiche Ausrüstung, mit der sie der schwierigen Lebenslage sich anzupassen versteht, und nicht zuletzt durch die Schönheit und durch den Reichtum an Formen und Farben unsere Liebe und Bewunderung verdient."
(Robert Gradmann)