Sonnige und felsige Hänge des Moseltals sind Heimat der Dach-Hauswurz (Sempervivum tectorum).
Ist sie dort urwüchsig oder durch den Menschen dort hingekommen?
Immerhin hat es dort Weinberge und Reste von römischen Tempeln wie auch christliche Stätten über den Hängen. Auch findet man dort den Buchs (Gewöhnlicher Buchsbaum, Buxus sempervirens).
Hier wächst eine nicht der vollen Sonne ausgesetzte Rosette am steilen Fels. In diesen Tagen war es sehr heiß und andere Rosetten, die intensiver Strahlung ausgesetzt waren, hatten eine sehr bullige Form.
In der Literatur erscheint das Taxon auch als "var. rhenanum".
Durch Anklicken kann man die Fotos größer sehen.
In diesen Steilhängen gibt es immer wieder felsige Partien.
Dort wächst die Dach-Hauswurz.
Auf diesem Bild sieht man die Steilheit der Felspartien, auf denen Sempervivum tectorum wächst, recht gut.
Manche Pflanzen kann man allerdings auch sehen, wenn man auf Pfaden bleibt.
Es war schon recht dunkel, als ich noch ein Rosetten-Polster fand, von denen zwei Blütenstände demnächst ihre Blüten öffnen werden.
Im Abendlicht machte ich mich auf den Rückweg.
Erst nach langer Suche hatte ich Dach-Hauswurzen im Moseltal gefunden gehabt. Das Foto des Polsters mit den Knospen ist schon von den schlechten Lichtverhältnissen des späten Abends geprägt. Deshalb kam ich einige Tage später wieder. Hier fotografierte ich eine relativ große Rosette.
Und... endlich... konnte ich eine Blüte der Dach-Hauswurz im Moseltal fotografieren.
Wenn man auf das Foto klickt, erscheint es größer.
Die Blüte war an dieser Pflanze aufgegangen. Die meisten Blüten sind in knospigem Zustand.
Blühende Dach-Hauswurzen sind dort zwischen 30 und 40 cm hoch.
Die Blüten sind sehr weißlich.
Ein Jahr später, diesmal im Herbst, besuchte ich die Pflanzen wieder. Im September 2011 war es außergewöhnlich heiß und trocken.
Dies sieht man an dieser Rosette. Wenn man das Bild anklickt, dann sieht man die Bewimperung der Blattränder.
Diese Rosette war beim Fotografieren über mir, ich habe steil nach oben fotografiert.
Hier ist die größte Gruppe von Dach-Hauswurzen, die ich dort fand, zu sehen.
Die Zahl der Ableger scheint gering zu sein.
Bei dieser Rosette fiel mir etwas auf.
Sie war auch auf den Blattflächen drüsig behaart.
Hier sieht man die drüsige Behaarung der Blattflächen in Großaufnahme.
Interessant wäre es, festzustellen, wie hoch der Anteil behaarter Blattflächen in dieser Population ist und ob dieses Merkmal bei den betreffenden Pflanzen konstant bleibt.
Ebenfalls behaarte Blattflächen hat diese Rosette.
Sie ist halb so groß wie die oben abgebildete Rosette und wächst in deren Nähe.
Hier handelt es sich möglicherweise um aufgegangene Sämlinge.
Im Hintergrund rechts oben ist eine größere Rosette zu erkennen.
Vermutlich pflanzt sich Sempervivum tectorum hier auch sexuell fort.
Infolge der Hitze und Trockenheit ist die Rosettenmitte bei der links abgebildeten Dach-Hauswurz gänzlich knospig geschlossen.
Dies ist also auch bei Sempervivum tectorum möglich, nicht nur bei Sempervivum wulfenii, wie ich bei kultivierten Pflanzen schon länger beobachtet habe.
Als alleiniges Merkmal taugt es somit nicht, bei Hybriden einen Einfluss von S. wulfenii nachzuweisen.
Wer sich fragt, weshalb die Sempervivum tectorum im Moseltal fast nur an steilen Felspartien vorkommen, der findet auf diesem Bild eine Antwort:
Dort ist die Wahrscheinlichkeit, verschüttet zu werden, wesentlich geringer!
Daher gibt es mitunter recht luftige und teils rutschige Aufnahmepositionen mit herrlichen Tiefblicken.
Manuel Werner, Nürtingen