Diese herrliche Gruppe von Spinnweben-Hauswurzen (Sempervivum arachnoideum subsp. tomentosum) wächst an steiler Felswand am Taleingang ins Schnalstal im Vinschgau (Südtirol). In voller Blüte stand sie am 29. Juni 2009. Einem solchen Fotomotiv konnte ich nicht widerstehen!
Ungesichert bin ich etwa 40 m hochgeklettert und hatte dann eine Hand weniger zum Festhalten, als ich das Foto machte. Glücklicherweise war genau dort ein etwas besserer Stand als sonst in der Wand.
Das Herunterklettern ist dann meist ein noch größeres Problem.
Links sind die Rosetten größer und wirken weniger filzig behaart, weil ihnen mehr Substrat zur Verfügung steht. In der Felswand rechts sind die Rosetten gänzlich mit einem weißem Filz an Spinnweben-Haaren bedeckt, weil sie einen extremeren Standort mit knapperem Nährstoffangebot haben. Ihr blendendes Schneeweiß macht sie im schwarzen Fels sehr auffällig.
Dies sind Modifikationen - Möglichkeiten, die in jeder Rosette an diesem Standort stecken.
Am 18. August 2000 machte ich die Aufnahme dieser herrlichen großen rötlichen Rosetten von Sempervivum tectorum.
Sie wachsen sehr exponiert.
Deshalb sind sie wohl noch am Leben, denn überall sonst wären sie dort von Bäumen beschattet und vom Falllaub bedroht.
Heutzutage würde ich mich dort mit einem Seil sichern und keine Sandalen tragen.
Auch das wäre Abenteuer pur mit Sempervivum!
Hier ist zum Glück nichts passiert, außer Unzufriedenheit über das Foto und ein paar Schrammen. Beim Abdrücken bin ich zwei Meter abgerutscht und konnte mich dann halten. Das war beim Hauswurz-Fotografieren an einem ziemlich steilen, felsdurchsetzten Hang im Moseltal...
Solche Fotosituationen sind für Menschen gefährlich.
Man sollte sich aber am Standort auch so verhalten, dass es für Hauswurzen nicht gefährlich wird!
Manuel Werner, Nürtingen